22.Spieltag 01.03.2014 ASV Pegnitz

Spielbericht

ASV Pegnitz 

Liga: Landesliga Nordost
Alter, Geschlecht: Erwachsene, männlich
Spieltag: Saison 2013/14 - 18. Spieltag
Datum: 01.03.2014 14:00 Uhr
Sportstätte: Hauptplatz ASV Pegnitz

Noch viel Luft nach oben

Im ersten Punktspiel nach der Winterpause – zumal wenn es für beide Teams in einem Derby um drei wichtige Zähler geht – sind bekanntlich keine Wunderdinge zu erwarten. Die nur rund 100 Zuschauer sahen am frühen Samstagnachmittag ein oberfränkisches Kellerduell (Elfter gegen 15.) zwischen dem ASV Pegnitz und dem BSC Saas Bayreuth, das letztendlich nicht unverdient 1:1 endete. Die beiden Torjäger trafen nicht.

Aus Pegnitz berichtet Ralph Strobl

ASV-Trainer Detlef Hugel hatte in den letzten Wochen und Monaten mit seinem Kader relativ viel Arbeit: Mit Maxi Held, Johannes Thummert (die beide im Hinspiel in Bayreuth in der Startelf standen) und Andre Schmidt verließen drei Spieler in der Winterpause den Verein. Mit Torhüter Dominik Schuster (Muskelfaserriss vor zwei Wochen im Spiel gegen Mitterteich), Kapitän und Spielmacher Patrick Jordan (Leistenbeschwerden, Ausfalldauer offen) und Michael Rolzing (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) sind derzeit drei Spieler noch länger verletzt. Torjäger Florian Kretschmer (19 Saisontore) verletzte sich vor zwei Wochen, setzte letzte Woche gegen Don Bosco Bamberg aus, trainierte zwar in dieser Woche, saß aber zunächst auf der Auswechselbank. Dort nahm auch der zuletzt in der Startelf befindliche Rene Schuster (nach einer Verletzung) Platz. Für ihn begann Yannick Podgur. Hugel wählte als taktische Grundformation ein defensives 4-4-2 mit zwei Sechsern und zwei Außenbahnspielern (neu im Team im Vergleich zur Vorrunde Alexander Lindner auf der rechten Seite) im Mittelfeld. Christopher Schraml sollte vorne als Zehner fungieren und Daniel Abraham-Lothes als hängende Spitze. Vier von fünf Testspiele (nur gegen den Bezirksligisten ASV Fürth konnte man mit 2:1 gewinnen) verlor der ASV in der Vorbereitung – alle ohne eigenen Treffer. Doch Hugel sah seine Truppe schon bei etwa 90 Prozent Leistungsvermögen, da sie sich Torchancen erspielte und taktisch vieles richtig machte. Im richtungsweisenden Derby gegen Bayreuth (das die Pegnitzer am ersten Spieltag auswärts vor 350 Zuschauern mit 5:2 schmeichelhaft gewannen) wollte der ASV-Coach die Grundtugenden des Fußballs als Erfolgsfaktoren sehen: „Ich erwarte einen Kampf auf Biegen und Brechen. Wir wollen defensiv gut stehen“, so Hugel, der von seinem Team Wille, Leidenschaft und Einsatz forderte, um nach der Winterpause erfolgreich zu starten.

Martin Scholti, Abteilungsleiter Fußball des BSC Saas Bayreuth, war (stellvertretend für Cheftrainer Armin Eck) vor dem Spiel optimistisch. Er erwartete ergebnismäßig eine „enge Kiste“ und wäre mit einem Unentschieden durchaus zufrieden. Die Mannschaft habe sich während der Saison und der Wintervorbereitung taktisch weiterentwickelt. Im Kollektiv rechnete man sich im Saaser Lager im Derby etwas Zählbares aus, da man sich von der Qualität her auf Augenhöhe mit dem ASV Pegnitz fühlt. Der BSC Saas hat auswärts (15 Zähler mit vier Siegen) in dieser Saison drei Mal so viele Punkte geholt wie zu Hause (dort erst ein Sieg). Die Gäste traten im 4-2-3-1-System an. Winterneuzugang Jan Vogler (vom Bayernligisten ASV Hollfeld, vorher beim ASV Pegnitz) spielte Innenverteidiger. Der 18-jährige Hannes Greef übernahm die Zehner-Position. Vorne sollte Benny Bucksch (elf Saisontore) als Mittelstürmer wirbeln. Aus dem Kader fehlten Trat, Maßberger, Stahnke (alle verletzt), Süß und Stenglein (standen als Auswechselspieler auf dem Spielberichtsbogen, kamen aber nicht zum Einsatz).

Beide Teams mit Akklimatisierungsproblemen
In den ersten zehn Minuten mussten sich die Zuschauer auf eine nicht unerwartete Abtastphase beider Teams einstellen. Die äußeren Bedingungen (frühlingshafte Temperaturen, gut bespielbarer A-Platz) waren hervorragend. Doch beide Mannschaften brauchten eine Weile, um sich auf Naturrasen (nicht wie in der Vorbereitung auf Kunstrasen oder Allwetter- beziehungsweise Hartplatz) zurecht zu finden. Beide Teams gaben erste Warnschüsse ab und tasteten sich somit die Partie: Eine Freistoßflanke des Bayreuthers Christian Wölfel von links war zu lang und flog ins Aus (4.). Auf der Gegenseite probierte es Christopher Schraml, der insgesamt eine gute Leistung zeigte, aus 18 Metern (8.). Die zweite Gelegenheit der gastgebenden Pegnitzer (als Elfter sechs Zähler vor dem BSC Saas Bayreuth, der auf dem Relegationsplatz 15 steht) führte gleich zum 1:0. Eine Freistoßflanke des zweikampfstarken Sebastian Haas von links köpfte der defensiv und offensiv überzeugende Innenverteidiger Patrick Schmidt in die Maschen (10.).

Die frühe Führung verlieh der Heimelf eine hohe Sicherheit in ihrer guten defensiven Organisation, zumal sie ein gutes (hautnahes) Zweikampfverhalten in der Abwehr und im Mittelfeld an den Tag legten. Die Gäste bauten zwar einige Angriffe auf, ließen aber Tempo, Esprit und Durchsetzungsvermögen vermissen. Mittelstürmer Benny Bucksch war sehr bemüht, hatte aber mit Patrick Schmidt einen starken Gegenspieler. Auf der Gegenseite setzten die Pegnitzer immer wieder Nadelstiche im Spiel nach vorne und hätten das 2:0 nachlegen müssen: Schraml stecke auf Abraham-Lothes durch, doch der Saaser Keeper Thorsten Schmidt hielt (18.). Stiefler stürzte im Zweikampf mit einem Bayreuther im Strafraum zu Boden, doch der souveräne Schiedsrichter Karl-Heinz Doneff (DJK Weingarts) ließ zu Recht weiterspielen (28.). Eine Vorlage von Müller konnte sich der im Vergleich zur Vorrunde verbesserte Abraham-Lothes nicht zu einem erfolgreichen Torschuss halblinks im Sechzehner nutzen (34.). Auf der Gegenseite hatte der talentierte 18-jährige Hannes Greef eine gute Einschussgelegenheit, doch bei einer Freistoßflanke in den Strafraum kam er vor dem herauslaufenden ASV-Torhüter Fabian Meyer einen Schritt zu spät (36.).

Der Pegnitzer Defensivverbund um den sicheren und fast beschäftigungslosen Keeper Meyer war in der ersten Halbzeit aber kaum in Bedrängnis, da die Gäste aus Bayreuth einfach zu wenig Überraschungsmomente kreierten. Drei berechtigte Gelbe Karten gegen den ASV Pegnitz in der ersten Halbzeit waren auch Ausdruck einer gesunden Körpersprache, die die abstiegsbedrohten Gäste in den ersten 45 Minuten nicht offenbarten.

Später Ausgleich klasse gemacht
In der Halbzeitpause wechselten beide Teams nicht, obwohl Gäste-Trainer Armin Eck (der die erste Halbzeit relativ ruhig an der Außenlinie verfolgte) durchaus Grund für personelle Veränderungen gehabt hätte. Die Saaser legten nun sichtbar einen Gang zu und erarbeiteten sich in den ersten sechs Minuten nach dem Seitenwechsel drei Eckbälle. In dieser Phase mussten die Pegnitzer Patrick Schmidt und Daniel Sigl in höchster Not vor dem eigenen Kasten klären (48.). Youngster Greef verzog aus 20 Metern knapp am Tor vorbei (51.). Die Pegnitzer setzten weiter auf ihre Nadelstich-Taktik, mit gezielten Angriffen eiskalt zuzuschlagen. Doch Abraham-Lothes (nach gutem Solo über links ans Außennetz, 54.) und Alexander Lindner (nach einer Stiefler-Ecke traf er den Ball nicht, 59.) machten den berühmten Sack nicht zu. In Minute 62 reagierte Saas-Coach Eck und brachte Pütterich für den Sechser Dachsbacher. Sechs Minuten später kamen Prischet und Dörfler für Engelhardt und den zweiten Sechser Wölfel. Halbwegs gefährlich war nur eine Aktion des einsatzfreudigen BSC-Stürmers Benny Bucksch, der nach einem guten Antritt aber mit einem harrnlosen Torschuss an ASV-Keeper Meyer scheiterte (74.). Eine Minute später wechselten die Pegnitzer zum ersten Mal aus: Für Ralf Stiefler durfte Oguzhan Erkan die Außenbahn beackern (75.).

Neun Minuten vor Schluss, als wohl nur noch die wahren Optimisten im Gäste-Lager auf den Ausgleich hofften, schlugen die Eck-Schützlinge (die sich in der zweiten Halbzeit steigerten) doch noch zu – und das richtig sehenswert in gekonnter Manier. Eine Klasse-Ecke von Benny Bucksch von rechts köpfte der Ex-Altstädter Benjamin Stückrad am Fünfmeterraum super ein - 1:1 (81.). Der Pegnitzer Abwehr war in diesem Fall nicht einmal ein großer Vorwurf zu machen. Das Gegentor war nicht einfach zu verteidigen. Beide Teams wollten das Derby in der Schlussphase noch gewinnen. Doch der erst in der 79. Minute eingewechselte Torjäger Florian Kretschmer (der im Hinspiel drei Tore erzielte) traf auf Abwehrspieler, die im Strafraum dem Pegnitzer Vollblutstürmer keine Luft zum Atmen gaben. Auf der Gegenseite versuchte es der Ex-Ramsenthaler Benny Bucksch mit vollem Risiko aus 14 Metern halblinker Position, jagte aber die Lederkugel am langen Eck über den Kasten (90.). Nach einer Nachspielminute pfiff der konsequente Schiedsrichter ein normal zu leitendes, relativ faires Derby (insgesamt sechs Gelbe Karten waren im Rahmen) ab.

Fazit und Ausblick
Der ASV Pegnitz hat im elften Heimspiel in dieser Saison zum fünften Mal unentschieden gespielt und im 21.Saisonspiel schon zum neunten Mal ein Remis eingefahren. Deshalb kommen die Schulstädter tabellarisch nicht vom Fleck. Trotz des spät kassierten Ausgleichs müssen die positiven Aspekte nach dem Spiel überwiegen. Der gewonnene Punkt kann am Saisonende Gold (sprich den Klassenerhalt) wert sein und für die nächsten Wochen für Selbstvertrauen und Stabilität sorgen. Die Hugel-Truppe, die trotz einiger Verletzter über genug Qualität in allen Mannschaftsteilen für den Klassenerhalt verfügt, hat den Abstand zu den Relegationsplätzen gewahrt. Doch in den noch anstehenden 13 Spielen müssen die ASV-Kicker weiterhin in jedem Spiel Vollgas geben, um dann vorzeitig den Ligaverbleib feiern zu dürfen.

Der BSC Saas Bayreuth hat, ähnlich wie der ASV Pegnitz, nach den Eindrücken des ersten Punktspiels nach der Winterpause, leistungsmäßig noch Luft nach oben. Wie die Pegnitzer haben die Saaser noch einige Stammkräfte im Wartestand, mit denen der Klassenerhalt (eventuell via Relegation) durchaus realistisch ist. Die Eck-Truppe besitzt die Qualität für eine weitere Saison ist der Landesliga. Doch hierfür muss auf jeden Fall die Heimbilanz (erst ein Sieg) aufpoliert werden, um nicht bis zum letzten Spieltag zittern zu müssen.

Der ASV Pegnitz tritt am kommenden Sonntag, 9. März um 15 Uhr beim gutplatzierten Aufsteiger ASV Veitsbronn an, gegen den man im Hinspiel mit 4:2 gewinnen konnte. Der BSC Saas Bayreuth empfängt zeitgleich den tabellarisch in Reichweite befindlichen FC Burgkunstadt, bei dem man sich in der Vorrunde 0:0 trennte.

ASV Pegnitz: Meyer – D. Sigl, Müller, M. Sigl, Abraham-Lothes (79. Kretschmer), Schraml, Stiefler (74. Erkan), Podgur, Lindner, Haas, P. Schmidt.
BSC Bayreuth-Saas: Schmidt – Günther, Schatz, Dachsbacher (62. Pütterich), H. Greef, Engelhardt (68. Pritschet), Wölfel (68. Dörfler), Stückrad, Vogler, Bucksch, Koch
SR: Doneff (DJK Weingarts);
Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Schmidt (10.), 1:1 Stückrad (81.).



Stimmen zum Spiel

Detlef Hugel
(Trainer des ASV Pegnitz)
"Für den Auftakt nach der Winterpause haben wir zwei Mannschaften gesehen die versucht haben, alles herauszuholen - auf dem gut bespielbaren, aber tiefen Platz. Wir hatten wenig Phasen, in den wir etwas zugelassen haben. Wir hatten einige Chancen, das 2:0 zu machen. Das 1:0 am Ende wäre nicht unverdient gewesen. Alle meine Spieler waren leidenschaftlich. Der Wille war da. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Es war ein guter Start unter dem Gesichtspunkt Mannschaftsleistung. Christopher Schraml hat ein gutes Spiel gemacht auf der Zehner-Position!"

Armin Eck
(Trainer des BSC Saas Bayreuth)
"Die erste Halbzeit war von unserer Seite her richtig schlecht. Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Wir hatten schwere Beine. Der Platz war in einem optimalen Zustand für die Jahreszeit, aber es war das erste richtige Spiel auf Naturrasen für uns. Das entschuldigt aber nicht das lethargische Auftreten. Die zweite Halbzeit war besser. Der Punkt war hochverdient. Das Chancenverhältnis war pari. Unter dem Strich war das Unentschieden gerecht. Man hat gemerkt, das es für beide Teams um viel ging. Wir können gut damit leben. Unser Ziel muss sein, in jedem Spiel zu punkten. Wir mussten heute fünf oder sechs Stammkräfte ersetzen!"

Florian Müller
(Kapitän des ASV Pegnitz)
"Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Nach 20 Minuten haben wir uns gut eingefunden und müssen das 2:0 machen. Wir haben nicht viele Chancen zugelassen. Nach einem Standard bekommen wir den Ausgleich. Das darf nicht sein. Wir wären gerne mit einem Sieg gestartet. Ich bin enttäuscht mit dem einen Punkt. Wir müssen weiterhin defensiv kämpfen!"

Jan Vogler
(Winter-Neuzugang des BSC Saas Bayreuth, Ex-Spieler ASV Pegnitz)
"Ich persönlich hätte gerne einen Sieg gehabt. Wir waren glücklich, dass wir den Ausgleich gemacht haben. Am Schluss haben wir noch Druck gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir uns gut präsentiert. Wir haben noch ein Spiel weniger als die Pegnitzer. Deshalb war es wichtig, dass der Abstand zum ASV Pegnitz nicht größer geworden ist!"

 

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