Fussball

Nur drei Punkte aus sechs Spielen

Endet am Sonntag die Saaser Talfahrt?
von Peter Glaser

Der BSC Saas Bayreuth ist in der Krise. In den jüngsten sechs Spielen gab es gerade einmal einen Sieg, die Lerchenbühler sind damit bis auf den Relegationsplatz abgerutscht. anpfiff.info hat sich mit Trainer Armin Eck unterhalten und nennt die Gründe für die Misere, die am Sonntag im Spiel gegen Strullendorf ein Ende finden soll.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht – wirklich chancenlos waren die Saaser, so sieht es zumindest Trainer Eck, nur am vergangenen Sonntag beim Spitzenreiter TSV Neudrossenfeld. "Da haben wir die erste Halbzeit wirklich nicht gut gespielt", gesteht Eck ein. Komischerweise sei es nach der roten Karte – Abwehrmann Michael Trat musste in der 60. Minute frühzeitig vom Feld – besser gelaufen, da gelang immerhin noch der Ehrentreffer zum 1:3. "In den anderen Spielen waren wir eigentlich immer mindestens ebenbürtig." So zum Beispiel in der Vorwoche bei der unglücklichen Heimniederlage gegen ein weiteres Spitzenteam, den SV Friesen. Da standen sich die Saaser einmal mehr selbst im Weg: Benny Bucksch, aus der Kreisklasse gekommen und mit schon neun Treffern auf Anhieb Top-Torschütze der Saaser, und Alex Süß brachten die Rot-Weißen früh mit 2:0 in Front, im Anschluss hätten Dames und Süß sogar erhöhen können – doch schon zur Pause hatte der Gast egalisiert, im Laufe der zweiten Halbzeit ging er dann sogar in Führung. Die Eck-Schützlinge blieben engagiert, gingen trotz weiterer guter Einschussmöglichkeiten aber erneut als Verlierer vom Platz. "Meine Spieler investieren viel, versuchen bis zum Schluss, die Spiele umzubiegen. Die Moral ist auf jeden Fall gut", sagt der Trainer. Nur mit den Punkten will es im Moment eben nicht so klappen.

Verletzungspech und individuelle Fehler

"Aber das ist erklärbar", sagt Eck. Da wäre zum Beispiel das Verletzungspech, das den Saasern seit dieser Saison anhängt. "Permanent fallen vier, fünf Stammkräfte weg." Innenverteidiger Marco Pütterich spielte in dieser Saison zum Beispiel noch gar nicht in der ersten Mannschaft, Matthias Dadder und Dominic Stahnke, im vergangenen Jahr gesetzt, stehen nach längeren Ausfällen nun endlich wieder im Aufgebot. Doch dafür fällt jetzt eben ein Thomas Stenglein aus (Flüssigkeit im Knie), immerhin der Ideengeber im Mittelfeld. "Der fehlt an allen Ecken und Enden", so Eck. Und dass mit Sven Rosenzweig der beste Schütze der Vorsaison die Mannschaft kurz vor Transferschluss noch in Richtung Hollfeld verlassen hat, macht die Sache sicherlich auch nicht leichter. Hinzu kommen teilweise "extreme individuelle Fehler", die es im letzten Jahr nicht so gegeben hätte. Fußballferne Verpflichtungen der Spieler in Studium und Beruf tun ihr Übriges. "Das sind natürlich Probleme, die man nicht so leicht ändern kann", weiß auch Eck.

Keine Konstanz auf der Torwartposition

Bezeichnend für die Lage im Bayreuther Süden sind die Wechselspiele auf der Torwartposition. Armin Eck ging mit Markus Spindler als Nummer eins in die Saison, der in der vergangenen Rückrunde nach der Verletzung von Kapitän Thorsten Schmidt (u.a. Bandscheibenoperation) zwischen den Pfosten stand. Nach einigen Spielen, in denen Spindler "unglückliche Spiele hatte", wechselte er zurück auf Schmidt. "Auf der Position hat uns, wie in vielen anderen Bereichen, die Konstanz gefehlt", sagt Eck. Vor dem Spiel gegen den ASV Vach (1:2) waren dann die beiden etatmäßigen Keeper gleichzeitig krank, wodurch Eck auf den Torwart der Reservemannschaft, Benjamin Schatz, zurückgreifen musste. "Er hat dort und auch in den Spielen in der ersten Mannschaft sein Zeug eigentlich ganz ordentlich gemacht", attestiert Eck dem Neuzugang gute Leistungen. Und dabei handelt es sich tatsächlich um Benjamin und nicht seinen Bruder Johannes, dem Chef in der Saaser Hintermannschaft, den Eck zunächst fälschlicherweise nannte – so weit ist die Verzweiflung am Lerchenbühl dann doch noch nicht ...

Richtungsweisendes Spiel am Sonntag

Am Sonntag steht nun eine richtungsweisende Partie auf dem Programm: Es geht daheim gegen den FC Strullendorf, eine von nur drei Mannschaften, die in der Tabelle noch hinter dem BSC stehen. Und da soll endlich "der Bock umgestoßen werden", wie Eck phraselt. Klar ist dem früheren Profi und auch seiner Mannschaft, dass man in dieser ausgeglichenen Liga keinen Gegner unterschätzen darf – das taten gegen Strullendorf schon andere Gegner, zum Beispiel Spitzenreiter Neudrossenfeld, der gegen die Bamberger Vorstädter zu Hause nicht über ein 2:2 hinauskam. "Wenn man hinten steht, dann muss man wirklich richtig gut spielen, um zu gewinnen." Und das wollen die Saaser gleich am Sonntag machen.

 

Kontinuität am Lerchenbühl

Kaum Zu- und Abgänge in der Saas

von Peter Glaser
Beim BSC Saas Bayreuth ging es während der Sommerpause vergleichsweise entspannt zu, zumindest im Kader hat sich im Vergleich zur abgelaufenen Saison kaum etwas verändert. Warum auch? Das letzte Fußballjahr lief für die Lerchenbühler hervorragend und die Truppe von Armin Eck hat lediglich vier Abgänge zu vermelden. Dafür hat der Trainer aus den unteren Ligen einige hoffnungsvolle Talente in die Saas locken können.
Von diesen vier Abgängen handelt es sich bei lediglich einem um einen richtigen Stammspieler aus der Saison 2012/13 - doch der schmerzt: Patrick Werther war neben seinem Defensivkollegen Johannes Schatz nämlich der einzige Spieler, der in allen 38 Partien spielte. Den 25-jährigen Abwehr-Allrounder verschlägt es in die Bayernliga zum ASV Hollfeld. Weiterhin verlassen werden die Saaser Torwart-Reservist Nicolas Kühnlein (SC Hummeltal) sowie der seit Winter inaktive Niklas Flechsig (SpVgg Ofr. Bayreuth II). Ebenfalls als Abgang gelistet ist Dominik Heinl, der aufgrund zweier Kreuzbandrisse seine Karriere wohl beendet und künftig als Torwarttrainer bei den Saasern agieren wird.

"Direkt für die zweite Mannschaft haben wir niemanden verpflichtet!"

Wirklich Nachbesserungsbedarf hatten die Saaser daher nicht, sind sie doch vor allem in der Breite sehr gut aufgestellt, was die 34 eingesetzten Spieler im ersten Landesliga-Jahr eindrucksvoll beweisen. "Und das wollen wir weiter verbessern", sagt Trainer Armin Eck. Dabei habe man die seit längerem gelebte Philosophie berücksichtigt, junge Spieler mit Potential aus unteren Ligen zu verpflichten. "Wir haben eigentlich nur Spieler geholt, denen ich den Sprung in die Landesliga auch zutraue. Direkt für die zweite Mannschaft haben wir niemanden verpflichtet." Um etwaige Talente ausfindig zu machen, tingelt der 48-jährige Übungsleiter seit Jahren auf den Plätzen der Region herum - mit Erfolg. Florian Dörfler vom TSV Bindlach etwa sei ihm zufällig bei einer Partie der Bären aufgefallen. "Der hat mir da gefallen, also habe ich ihn kontaktiert", sagt Eck über den 21-Jährigen, der mit dem letzten seiner elf Tore die Bindlacher zum Kreisliga-Titel geschossen hat.

Den Schritt in die Landesliga wagt auch Benjamin Bucksch, der zuvor viele Angebote ausgeschlagen hatte und mit der Empfehlung von beeindruckenden 77 Toren in den letzten drei Kreisklassen-Jahren beim SV Ramsenthal kommt. Mit Benjamin Schatz, dem Bruder von BSC-Verteidiger Johannes, kommt außerdem ein "junger, ehrgeiziger Torwart", der die Lücke füllen soll, die die Abgänge von Nicolas Kühnlein und Dominik Heinl reißen. Aus der Jugend des TSV Großbardorf stößt mit dem 19-jährigen Florian Then ein großgewachsener Offensivmann hinzu, der in Bayreuth studiert, aus der Altstädter Jugend kommt mit Hannes Greef ein weiterer Stürmer, der aber zumindest bis Winter noch bei der JFG Mainauen spielen wird. "Wir werden dann sehen, wo sich die einzelnen Spieler einfinden werden. Die ersten Eindrücke sind jedenfalls sehr positiv", freut sich Eck.

Fabian Ansari kommt doch nicht

anpfiff.info Mit dem Aufgebot, das ihm nun zur Verfügung steht, ist der Trainer, der in seine fünfte Saison am Lerchenbühl geht, jedenfalls zufrieden - ihn ärgert es ihn nicht, dass kein gestandener Landesliga-Spieler verpflichtet wurde. "Spitzenleute sind für uns einfach nicht zu kriegen." Sicherlich habe man beim ein oder anderen nachgefragt, beispielsweise bei Alexander Koßmann vom abgestiegenen Lokalrivalen FSV Bayreuth. Einzig der doch noch geplatzte Wechsel von Fabian Ansari (TSV Mistelbach) grämt den früheren Bundesligakicker etwas. Ansari hatte bis zuletzt mit sich gerungen, immerhin bekam er ein lukratives Job-Angebot in München und wusste nicht, ob er das mit der Landesliga vereinbaren könnte - am Montagabend dann die Absage in Richtung Eck. "Das war keine leichte Entscheidung für ihn. Aber es ist natürlich verständlich, denn auf diesem Niveau geht der Beruf natürlich vor." Ansari bleibt also in Mistelbach, Eck hält ihm aber einen Wechsel zur Winterpause offen.

Im Pokal wieder gegen den großen Nachbarn

Seit gut zwei Wochen sind die Saaser jetzt in der Vorbereitung aufs Landesliga-Jahr, und laut Eck sind sie bisher "voll im Soll. Die Leute ziehen mit, im Training haben wir eine unglaubliche Beteiligung." In den Einheiten komme man kaum unter 30 Mann, der Kader erweist sich dabei als homogene Truppe. "Das liegt natürlich auch daran, dass wir im Trainerstab bestens aufgestellt sind." Neben Eck stehen Mario Franke, der neue Trainer der Kreisliga-Mannschaft, Co-Trainer Daniel Wittenbeck und der neue Torwarttrainer Dominik Heinl fast immer auf dem Platz. "Natürlich merken auch die Spieler, dass es gut läuft. Und hoffentlich bleibt's so!" Inzwischen gab es auch schon die ersten Vorbereitungsspiele auf dem Rasen: Am vergangenen Wochenende testeten die Saaser gegen den SV Seybothenreuth (5:0) und die SpVgg Oberfranken Bayreuth (2:4). Gegen die Altstädter gibt es übrigens, wie auch schon im letzten Jahr, den ersten Test unter Wettkampfbedingungen: Am 13. Juli treffen die beiden Rivalen nämlich im Toto-Pokal aufeinander. Für Eck nicht mehr als eine gute Möglichkeit zum Testen, denn: "Der Fokus liegt ganz klar auf dem ersten Landesliga-Spiel gegen Pegnitz!"

 

Neuzugänge 2013

Die Neuzugänge des BSC Saas Bayreuth zur Saison 2013/14: Hintere Reihe von links: Hauptsponsor Harry Kolb, Torwarttrainer Dominik Heinl, Trainer 2. Mannschaft Mario Franke, Trainer Armin Eck, Co-Trainer Daniel Wittenbeck Vordere Reihe von links: Benjamin Buksch (SV Ramsenthal), Hannes Greef (SpVgg Bayreuth A-Jun.), Florian Then (TSV Großbardorf A-Jun.), Benjamin Schatz (SV Bavaria Waischenfeld), Florian Dörfer (TSV Bindlach), Tobias Eschenbacher (TSV Thurnau) Herzlich willkommen, viel Spaß und gute Kameradschaft mit dem nötigen sportlichen Erfolg Jungs!!!

 

Einteilung Landesliga Nordost

Landesliga Nordost 2013/2014:

SV Friesen
1. FC Burgkunstadt
TSV Neudrossenfeld
BSC Bayreuth Saas
1. FC Trogen
SpVgg Oberkotzau
FC Vorw. Röslau
TSV Kirchenlaibach/Speichersdorf
1. FC Strullendorf
SV Pettstadt
SV Buckenhofen
ASV Pegnitz
ASV Vach
FSV Stadeln
SG Quelle Fürth
TSV Buch
Dergahspor Nürnberg
ASV Veitsbronn-Siegelsdorf

 

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